Treffen des Aktionsbündnisses mit Prokuristen Kleedörfer von der N-ERGIE: Neue Wege gehen!
Am 13. Februar 2017 fand im Sportheim in Leinburg eine Veranstaltung des Aktionsbündnisses, dem auch die BI Schnaittach angehört, und den vom Bau der P44mod betroffenen regionale Kommunen statt. Auch der bayerische Rundfunk war vor Ort.
Hauptreferent war Rainer Kleedörfer, 2. Vorstand der N-ERGIE, der die Ergebnisse der aktuellen Studie der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen und der Prognos AG im Überblick darstellte und für den „Normalverbraucher“ sehr anschaulich transparent machte.
Zwei Aspekte waren ihm dabei sehr wichtig:
• Planung und Bau der Trassen dürfen nicht allein den Firmen überlassen werden, die damit sehr viel Geld verdienen wollen. Es müssen
neutrale Wissenschaftler mit ins Boot geholt und es muss das Konzept der Energiewende komplett neu überarbeitet werden.
• Bei einer vernünftigen Planung können beim Netzausbau Milliardenbeträge eingespart und damit das Netzentgelt für die Verbraucher reduziert
werden.
Das Thema Netzausbau ist für unsere Region aktueller denn je. Spätestens mit dem Netzentwicklungsplan 2030 vom 31.01.2017 wurde klar: Bayern ist massiv von Netzausbau-Projekten wie der Süd-Ost-Trasse betroffen und die vermeintlich abgewendete Wechselstromtrasse P44mod soll nach Aussage von Ministerin Ilse Aigner Vorzugstrasse werden und durch die Region Nürnberger Land gebaut werden. Grund ist die „Entbündelung Grafenrheinfelds und die Tatsache, dass Bestandstrassen der Vorzug zu geben ist. Der Bau der P44 wäre ein Neubau.
Die durch unsere Region geplante P44mod wäre eine Ausfallleitung, die überwiegend der Entlastung der HGÜ-Leitungen des Süd-Ost-Links dienen und somit einer effektiven Energiewende entgegenstehen würde. Sie wäre Teil des europäischen Stromhandelsnetzes und für die Versorgungssicherheit des Freistaates Bayern mit Strom nicht nötig.
In seinem Statement positionierte sich Kleedörfer als Vertreter der N-ERGIE eindeutig politisch gegen den überdimensionierten Trassenbau. Die Energiewende findet laut dem fränkischen Energieversorger zu 97 Prozent im Verteilnetz statt. Sie kann und muss deshalb dezentral erfolgen.
Der Ausbau eines europaweiten Übertragungsnetzes dagegen ist unwirtschaftlich und für die Energiewende kontraproduktiv. Zudem führen die massiven Kosten dieser Megatrassen zu wachsenden gesellschaftlichen Problemen: Strom wird immer mehr zu einem Luxusgut, wie die massiven Preiserhöhungen durch Netzbetreiber TenneT jetzt schon zeigen. Dies ist weder demokratisch noch sozial gerecht.
Damit geht die N-ERGIE mit ihren grundlegenden Forderungen mit dem BUND Naturschutz, den betroffenen Kommunen und dem Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse einher.