Fragen, Antworten, Fakten zum Thema Stromtrassen

Worum geht´s bei den Stromtrassen, gegen die überall protestiert wird?

  • Um Nord-Süd-Trassen mit jeweils mehreren hundert Kilometern Länge quer durch Deutschland.
  • Weit entfernt produzierter Strom soll mit einer neuen, kaum erprobten Übertragungstechnik (HGÜ) nach Bayern transportiert werden.

Aber wir brauchen doch den Strom aus dem Norden! Sonst gehen bei uns die Lichter aus!

  • Auch nach Abschaltung der Atomkraftwerke 2022 kann in Bayern genügend Strom produziert werden.
  • Der Landkreis Ansbach z.B. deckt bereits jetzt über 70% seines Energiebedarfs dezentral aus regenerativen Energiequellen vor Ort.
  • Stromkonzerne profitieren nicht von einer dezentralen Energiewende.
  • Die Bundesregierung garantiert der Stromindustrie Renditen von über 9% für den Neubau von Trassen.

Sollen die Trassen nicht saubere Windenergie aus dem Norden nach Bayern transportieren?

  • Die Trassen sind direkt oder über kleine Umwege mit den Kohlekraftwerken in den Kohleregionen verbunden.
  • Die Windparks dort in der Nähe oder weiter im Norden können aber nicht annähernd so viel Strom liefern wie ein Kohlekraftwerk.
  • Mit der geplanten Stromleitung nach Güstrow kann dann auch der russische Atomstrom transportiert werden.
  • Die Monstertrassen dienen vor allem dem Ausbau der europäischen Energieinfrastruktur (Koalitionsvertrag der Regierung S.58)
  • Eigentlich entsteht hier eine Stromautobahn für europaweite Geschäfte der Stromindustrie!

Ist es nicht egal wo der Strom herkommt?

  • Stromexport ist für die Stromkonzerne extrem lukrativ, besonders wenn er billig produziert werden kann.
  • Russland, Großbritannien, Ungarn, Polen, Tschechien und die Slowakei planen den Bau neuer Atomkraftwerke und wollen diesen Atomstrom europaweit verkaufen.
  • Für die Sicherheit russischer und europäischer Atomkraftwerke kann niemand garantieren.
  • Braunkohle ist extrem klimabelastend! Der Treibhauseffekt wird weiter verschlimmert.

Und was sind die Alternativen, wo soll der Strom denn dann herkommen?

  • Die Alternative ist dezentral (also in der Region) erzeugter Strom mit einem gesunden Mix aus Photovoltaik, Windkraft, Biomasse, Biogas und Wasserkraft.
  • Die Wirtschaftsförderung bleibt somit im eigenen Bundesland.
  • Es sollten keine Gelder für unnötige Stromtrassen verschwendet werden!
  • Subventionen für Atom- und Braunkohlestrom müssen eingestellt werden!
  • Freigabe von Fördergeldern für die Entwicklung von Energiesparkonzepten, neuer regenerativer Energiegewinnungsformen und Speicheranlagen!
  • Das würde auch die deutsche Wirtschaft für die Zukunft enorm fördern.

Bei mir ganz in der Nähe gibt es doch auch Strom- leitungen, das stört doch nicht!

  • Die geplanten Leitungen haben eine bisher nicht gekannte, unvorstellbare Größe.
  • Die Masten sollen mindestens 75 m hoch und 40 m breit werden. (bisherige Masten h=30-40m, b=10- 15m)
  • Ihr Fuß soll 30 m x 30 m groß werden und das alle 300 m
  • Ein solcher Strommast wirkt optisch extrem massiv und bedrohlich. (Daher „Monstertrasse“)
  • Wertverlust von Grundstücken!
  • Immense Zerstörung der Natur!

Beeinträchtigen die Stromtrassen meine Gesundheit?

  • Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Stromtechnik sind unklar.
  • Kritische Untersuchungen gehen von möglichen Gesundheitsschäden einer Gleichstromtrasse aus.
  • Verdacht auf Lungenkrebsrisiko im Abstand bis zu 1,5 km zur Trasse!
  • Zu hohe Grenzwerte in Deutschland! (siehe USA)
  • Es sind in Bayern keine Mindestabstände zu Häusern für die Trassen vorgeschrieben!

Die Leitung läuft ja nicht bei meinem Ort vorbei – da bin ich ja nicht betroffen!

  • Doch! Die negativen Klimaauswirkungen aus Atom- und Braunkohlestrom treffen alle Bürger Deutschlands.
  • Die Kosten für die Stromtrassen müssen von allen Bürgern getragen werden!
  • Es sind weitere Trassen geplant – die nächste Trasse kann vor ihrem Haus verlaufen!
  • Bislang stehen nur die Anfangs- und Endpunkte der Trassen fest. Nicht aber der genaue Verlauf!
  • Durch hohen Widerstand der Bevölkerung vor Ort werden oft Verläufe geändert und neue festgelegt!

Was ist eigentlich die P44 mod, die über Schnaittach hinweg verlaufen soll?

  • Der massive Ausbau des europäischen Netzes hat zur Folge, dass Wechselstromtrassen für das Hochspannungsnetz verstärkt werden.
  • Die P44 mod (Strecke: Altenfeld-Würgau- Ludersheim) ist nur eine von vielen Leitungen, die als sogenannte „Ausfallsicherung“ für HGÜ-Trassen auf 380 KV (Kilovolt) hochgerüstet werden sollen.
  • Ohne die Gleichstromtrassen wären diese Aufrüstungen nicht erforderlich.

Wird der Strom ohne die Monstertrassen teurer?

  • Der Protest gegen die Trasse richtet sich auch gegen die einseitige Förderung der Profitgier von Strom-Großkonzernen und die Verflechtungen der Politik mit diesen Konzernen durch Lobbyismus. Die Rechnung erhalten wir Bürger.
  • Die monopolistischen Großkonzerne sind keinem Preiskampf konkurrierender Unternehmen ausgesetzt. Sie können jederzeit die Strompreise erhöhen, um ihre Gewinne zu steigern.
  • Billig erzeugter Atom- und Braunkohlestrom ist mittelfristig deutlich teurer, da alle Bürger die Kosten der Atommüllentsorgung und die Folgen der Klimaveränderung tragen müssen.

Was ist zu tun, dass die Energiewende gelingen kann?

  • Zunächst müssen Energiesparkonzepte erarbeitet, bzw. die bereits 2012 erarbeiteten umgesetzt werden.
  • Erneuerbare Energien müssen mit ökologischen Leitlinien auf kommunaler Ebene oder in Bürgerhand weiter ausgebaut werden.
  • Die Entwicklung von neuen regenerativen Energiegewinnungsformen und Speicheranlagen muss gefördert werden.
  • Jeder von uns kann ohne große Einschränkungen etwas tun, um seinen Stromverbrauch zu senken!

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